Step by Step: Chrom
Das folgende Tutorial erhielt ich von unserem Leser Paco del Mar, einem Grafik- und Airbrush-Designer aus Baden Württemberg. Er hatte es als PDF-Datei auf seiner eigenen Homepage – https://illustrarte.de/ – veröffentlicht und später in unserem Forum in der Rubrik „Private Homepages“ darüber berichtet. Daraus entwickelte sich ein kurzer Gedankenaustausch und das Ergebnis sehen Sie weiter unten. Der gesamte Text sowie alle Bilder stammen von Paco, der auch alle Copyrights darauf hält.
Um die kleinen Abbildungen größer anzusehen, klicken Sie bitte mit der Maus drauf.
Danke, Paco, kann ich da nur sagen! (C. Michael Mette)
Chrom – Jumpin‘ Jaguar
Mit diesem Step by Step möchte ich allen Airbrush Enthusiasten ein paar Techniken und Kniffe näher bringen. Die Vorgehensweise in dieser Anleitung ist absolut individuell (Paco del Mar) und muß nicht sklavisch eingehalten werden. Die Feinheiten der Vorlage können, je nach Fähigkeiten des Brushers, angepasst werden. Die Vorlage für den Step-by-Step gibt’s hier.
Benötigte Materialien:
- Eine Airbrush Pistole mit 0,3 mm Düse oder feiner
- Ein Kompressor
- Reinzeichenkarton (RZ Karton) oder andere feste nicht fasernde Pappe.
- Dünnere Pappe für die Maskierung (ich nehme Fotokarton)
- Hochtransparentes Zeichenpapier (Architekten-Papier)
- Leicht klebende Maskierfolie (Friskfilm)
- Bleistift / Radierstift / Radiergummi
- Ein Scharfes Skalpell mit gerader Klinge
- Airbrushfarbe Schwarz u. Königsblau
Bevor man loslegen kann muß man die Vorlage entweder über den PC oder mit einem Episkop, auf eine brauchbare Größe bringen. Ich habe mich für den PC entschieden und das Bild in 2 Ausdrucken auf ca. Din A3 gebracht. Die Ausdrucke zusammengesetzt und auf den DinA3 zugeschnittenen Fotokarton gelegt. Dazwischen kamen 2 DinA4 Kohlepapierblätter und alles zusammen fixiert.
Nun fährt man die markanten Formen auf der Kopie mit einem harten Bleistift nach, so das diese über das Kohlepapier auf den Karton übertragen werden.
Mit einem scharfen Cutter oder Skalpell die Aussenkontur des Jaguars ausschneiden. Mit Hilfe der Negativform den Jaguar auf den RZ-Karton plazieren. Sehr nützlich bei dieser Arbeit ist eine Metallplatte und einige Magnete zum Fixieren. Den hinteren Teil des Jaguars etwas hochbiegen damit beim Sprühen etwas Fabe unter die Maske kommt und die Kontur dadurch unscharf wird.
Nun kann man mit stark verdünntem Königsblau die ersten Lagen sprühen.
Im Bereich rechts unten mit einem zerrissenen und zerknüllten Papiertuch die Wolken frei abmaskieren. Das Tuch dabei nicht auf den RZ-Karton aufdrücken um auf diese Weise keine scharfe Ränder zu erhalten.
Um an den Wolken noch mehr Kontrast reinzubringen und die Struktur klarer zu gestalten, verwende ich einen normalen Radiergummi.
Nun geht’s an das Hauptmotiv. Ich hatte zwar vorgesehen die einzelnen Bereiche des Jaguars mit Karton zu maskieren, bin aber dann doch auf Maskierfolie umgestiegen wegen den zu kleinen Flächen.
Nun habe ich die Konturen auf einen A3 Bogen Transparentpapier übertragen, die Rückseite anschließend mit dunklem MakeUp beschichtet (hinterher gut abreiben) und mit einem harten Bleistift oder einer Metallnadel auf den RZ Karton übertragen.
Diese Methode hat den Vorteil, dass die Vorzeichnung am fertigen Bild kaum sichtbar ist, im Gegensatz zu Bleistift- oder Kohle-Vorzeichnungen.
Nun ein ausreichend großes Stück Maskierfolie über die Konturzeichnung auf dem RZ-Karton auflegen und – wenn möglich – mit einem Rakel oder Lineal so aufstreichen, daß keine Luftblasen unter der Folie bleiben. Danach vorsichtig mit den Skalpell alle Konturen schneiden. Die Außenkontur des Jaguars kann man etwas großzügiger nachschneiden, da anschließend die Karton-Negativmaske zum Schützen des Hintergrundes aufgebracht wird (Magnete). Den Außenbereich der Folie vorsichtig abziehen, ebenso die kleinen Folienteile für die dunklen Stellen. Um den Karton nicht zu sehr zu verletzen, kann man die Spitze des Skalpells etwas anschleifen.
Nun ziehen wir die Folienstücke für die dunkelsten Bereiche ab.
Wir füllen die Airbrushpistole mit verdünntem Schwarz und beginnen Schicht für Schicht auf die freigelegten Bereiche zu sprühen. Etwa 30% – 40% der Farbdichte sprühen.
Zwischendurch die einzelnen Flächen mittels freier Schablonen fein ausarbeiten. Nicht jede Fläche ist vollfarbig zu sprühen. Einige haben in sich auch einen Verlauf. Durch das schrittweise Freilegen der einzelnen Bereiche und Sprühen über alle freigelegten, addieren sich die Grauwerte bei den zuerst freigelegten und werden immer dunkler.
Zwischendurch in den bereits gesprühten Feldern mit Radierstift oder Skalpell (runde Klinge) Feinheiten herausabeiten. Zum Vergleich immer die Vorlage heranziehen.
Wenn alle Folienteile abgezogen sind geht es ans „Feintuning“. Dieses macht man am besten freihändig mit ebenfalls stark verdünntem Schwarz. Buntstifte und Pinsel sind ebenfalls erlaubte Hilfsmittel.
Da ist noch einiges an Feinarbeit von Nöten. Vor allem am Hals sieht man, dass noch Frabe fehlt. Freihändig und mit losen Schablonen geht es an die Details.
Nun noch den Unschärfe-Bereich hinten und den Hauch an Himmelblau (Königsblau) und wir sind fertig. Mit Zuhilfenahme von einer selbstgeschnittenen Kurvenschablone (Fotokopierfolie) oder komplett freihand legt man nun den unscharfen hinteren Bereich des Jaguars an. Dabei kommt es nicht so auf Genauigkeit an, da es eine Bewegungsunschärfe darstellen soll. Anschließend sprüht man mit stark verdünntem Blau die Spiegelung des Himmels. Auch hier ist es nicht ganz so wichtig, wo das Blau gesprüht wird, da der Himmel sich fast überall an der Figur spiegelt. Es kommt lediglich auf den Effekt an. An den größeren Flächen aber ist das Blau vorzugsweise im oberen Bereich anzulegen. Auf gar keinen Fall dunkler mit dem Blau werden als die Farbe des Himmels – eher heller und leichter.
marsfrog
14. November 2009 @ 12:08
faszinierend… das probier ich gleich ma aus…