Riffelblech
Nachdem einer unserer Leser im Forum der Airbrush-Zeitung nachgefragt hat, wie man denn Riffelblech darstelle, habe ich mich zu dem folgenden kurzen Tutorial entschlossen. Die Vorzeichnung habe ich als PDF-Datei zum Download bereitgestellt.
Als Vorlage habe ich mich an ein kleines Foto gehalten. Damit das Step-by-Step-Beispiel überhaupt nachvollziehbar wird, habe ich allerdings nur einen Ausschnitt nachgearbeitet und auch die Details stark vereinfacht. Dabei ging ich davon aus, daß das Licht in etwa von links einfällt.
1. Arbeitsschritt: Schneiden Sie die Partien, die später dunkel werden sollen (das sind die, die von der Lichtquelle aus gesehen, hinter einem erhöhten Teil liegen) sorgfältig aus und legen Sie sie alle frei. Mit einem Mittelblau werden nun die Schatten so gespritzt, daß die Kanten nach innen scharf angelegt werden (spritzen bis zum Maskierfilm) und nach außen weich (Farbe innerhalb der freigelegten Partie verlaufen lassen).
2. Arbeitsschritt: Spritzen Sie jetzt über die gesamte, völlig vom Maskierfilm befreite Fläche den Farbton, den das Blech später haben soll. In unserem Beispiel ist es ein Mittelblau. Die Gestaltung funktioniert allerdings nur, wenn man lasierend arbeitet. Dabei darf die aufgetragene Farbe keinesfalls decken. Während diesem Arbeitsschritt werden die zuerst gespritzten Partien noch dunkler und der bisher weiße Hintergrund nimmt eine gleichmäßige Blaufärbung an.
3. Arbeitsschritt: Jetzt wird die gesamte Fläche erneut maskiert. Diesmal werden allerdings die Lichtpartien freigelegt. Sie befinden sich auf der der Lichtquelle zugewandten Seite einer Erhöhung. Mit deckendem Weiß werden die hellen Seiten ausgearbeitet, wobei die Innenkanten wieder intensiver angelegt werden, während die Deckkraft zum Außenrand hin weich verlaufend immer schwächer wird.
4. Arbeitsschritt: Entweder klebt man jetzt erneut die gesamte Illustration ab oder – einfacher! – man schneidet sich aus Azetatfolie (Ultraphan zum Beispiel) eine passende Schablone, um den Innenpartien der bisher nur von außern gespritzten Erhöhungen im Blech den letzten Feinschliff zu verpassen. Mit dem gleichen Blauton, der schon für Schattenpartien und Fläche angewandt wurde, erhalten die diskusförmigen Flächen auf der dem Lichteinfall zugewandten Seite einen nach innen verlaufenden Schatten. In der Detailansicht des nächsten Arbeitsschitts wird dies hoffentlich deutlich.
5. und letzter Arbeitsschritt: Um abschließend noch einige Lichtreflexe und Spiegelungen einzuarbeiten, müssen die erhöhten Blechpartien erneut maskiert werden. Mit verdünntem Weiß spritzt man in mehreren Schichten (Vorsicht! Jede Schicht sollte trocken sein, ehe die nächste aufgetragen wird.) weich verlaufende Reflexe ein. Einige dunkle Stellen kann man mit Schwarz auch noch ausarbeiten, aber sparsam, bitte!
Sobald der Maskierfilm abgezogen wurde, sollte die Illustration so aussehen, wie in der Abbildung rechts. Je kleiner die Struktur dargestellt werden soll, desto leichter wird die Ausarbeitung lediglich mit Pinsel und Buntsift für die dunklen Teile und mit Radierstift für die Lichter fallen.