Airbrush gegen Jugendkriminalität

Airbrush Fachverband e. V.Den folgenden Beitrag erhielt ich über den Presseverteiler des Airbrush Fachverbandes. Wer mehr darüber wissen möchte, wende sich bitte direkt an Katja Hassler in der Pressestelle des Verbandes unter info@airbrushfachverband.de oder besuche dessen Website.

Das große Bild oberhalb dieses Beitrags habe ich der Seite www.oldskoolman.de entnommen. Dort werden die Bilder explizit kostenfrei zur Nutzung angeboten – solange man sie nicht gewerblich verwendet. (CMM)

Effektiver Graffiti-Schutz und sinnvolle Beschäftigung für Jugendliche

Unbefugtes Graffiti-Sprühen ist eine Straftat. Das unerwünschte Bemalen von Objekten und Hauswänden gilt als Sachbeschädigung. 2014 erfasste das Bundeskriminalamt 95.160 Fälle, die nach Angaben des Deutschen Städtetags bundesweit Schäden in Höhe von über 200 Millionen Euro verursachten. Immer häufiger gehen Hausbesitzer jedoch zum „Gegenangriff“ über und lassen ihre Gebäude mit der Airbrush-Technik bemalen. Nicht nur, weil’s hübsch aussieht, sondern weil bemalte Wände einen wirksamen Schutz gegen Graffiti-Schmierereien bieten.

Wandbemalung in München, Künstler Manfred Popp. Erschienen in der Airbrush-Zeitung 4/86.
Wandbemalung in München von Manfred Popp. Erschienen in der Airbrush-Zeitung 4/86.

„Gut gemalte Bilder werden nicht übersprüht oder verunstaltet. Das ist sowas wie ein Ehrenkodex unter Sprayern“, weiß Lars Oschatz, Airbrush-Künstler und Fassadengestalter aus Berlin. Der 36-jährige hat als Jugendlicher selbst Graffiti gemacht und arbeitet seit 2004 als professioneller Wand- und Objektgestalter im Auftrag von Wohnungsbaugesellschaften, Unternehmen und Privatpersonen. Seine Sprühdose benutzt er noch immer, ergänzt sie aber zusätzlich durch die Airbrush-Pistole. „Mit der Sprühdose bearbeite ich die großen Flächen. Die Airbrush-Pistole ermöglicht mir, mit der gleichen Farbe kleinste Details auszuarbeiten. So können auch auf großen Flächen detaillierte Kunstwerke entstehen, die den Geschmack aller Altersgruppen treffen.“

Allein in der Künstler- und Unternehmervereinigung Airbrush-Fachverband e. V. arbeiten mehr als 40 Künstlerinnen und Künstler wie Lars Oschatz als Wandgestalter. Mit ihren Landschafts-, Blumen- oder Tiermotiven sorgen sie für eine Aufwertung ganzer Straßenzüge, vor allem in Stadtteilen, die zu sozialen Brennpunkten tendieren.

Doch auch in der „Täterprävention“ ist die Airbrush-Kunst beliebt: Immer mehr Jugendeinrichtungen, Heime und auch Gefängnisse bieten Airbrush als Mittel zum Ausleben und Entdecken der eigenen Kreativität an. „Viele Jugendhäuser statten sich inzwischen mit einem Kompressor und ein paar Airbrush-Geräten aus. Sie zeigen den Jugendlichen, wie man damit z. B. T-Shirts oder abwaschbare Tattoo gestalten kann“, berichtet Reinhard Geckler, Mitglied im Airbrush-Fachverband e. V. und Fachhändler aus Eislingen. „Man braucht kein Künstler zu sein, um mit Airbrush tolle Effekte und beeindruckende Ergebnisse zu erzielen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und motiviert die Jugendlichen, bei der Sache zu bleiben.“

Schon Kinder ab ca. 10 Jahren könnten damit ihre individuellen Kleidungsstücke oder auch gemeinsam Wände in der jeweiligen Einrichtung gestalten. Rund 500 Euro kostet die Anschaffung des Airbrush-Equipments. „Manche Jugendeinrichtungen verleihen sich auch untereinander ihr Equipment, bis die Jugendlichen so begeistert sind, dass ein eigenes Set her muss“, so Reinhard Geckler.

Viele Airbrush-Händler und -Künstler in Deutschland engagieren sich bereits in sozialen Einrichtungen, um jungen Menschen mit Airbrush eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und kreative Alternative zum Graffiti zu bieten. „Airbrush ist cool, weil es dem Graffiti sehr nahe steht und sich damit sehr flexibel ganz reale Gegenstände gestalten lassen. Je nach Anwendung kann es auch eine Brücke zur späteren Berufsausbildung schlagen – wie z. B. als Maler und Lackierer, Kfz-Mechaniker oder Mediengestalter“, erläutert Roger Hassler, Pressesprecher des Airbrush-Fachverbandes e. V.

Der Verband vermittelt bundesweit Kontakte zu Künstlern und Unternehmen der Airbrush-Branche, sowohl im Hinblick auf Auftragsarbeiten wie z. B. die Gestaltung von Hauswänden als auch hinsichtlich der Anschaffung von Airbrush-Ausrüstungen und Durchführung von Workshops und Kursen.